Was ist Autismus

Der Begriff «Autismus» kommt aus dem Griechischen und bedeutet «sehr auf sich bezogen sein». Manche Menschen sind Einzelgänger, die sich oft nur für ein Spezialgebiet interessieren, sich nur mit Mühe in andere Menschen einfühlen und mit ihnen adäquat kommunizieren können und Kontakte eher vermeiden.

Sind diese autistischen Merkmale so ausgeprägt, dass sie die Entwicklung eines Kindes behindern, spricht man von «Autismus» als einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung. Für diese Diagnose müssen Störungen in 3 Bereichen vorhanden sein:

Menschen mit einer autistischen Störung nehmen ihre Umwelt «anders» wahr. Oft orientieren sie sich an Details und haben Mühe eine Situation ganzheitlich zu erfassen. Sie suchen selten den Blickkontakt und können die Stimmung ihres Gegenübers aus dessen Gesicht kaum erkennen.

Über- oder Unterempfindlichkeiten auf Licht, Geruch, Geräusche oder Berührungen sind häufig. Sie zeigen sich z.B. als Faszination für Licht oder glänzende Oberflächen, als Angstreaktionen bei speziellen Geräuschen, als Vorliebe für kräftige Körperkontakte oder als auffälliges Beriechen von Oberflächen oder Ertasten von Gegenständen. Diese Probleme werden oft als Wahrnehmungsstörungen bezeichnet.

Alle diese Schwierigkeiten führen dazu, dass Kinder oder Erwachsene mit Autismus grosse Probleme haben ihre Umwelt als sinnvolles Ganzes zu verstehen. Ihre Lernmöglichkeiten sind dadurch beeinträchtigt. Betroffenen fällt es schwer, sich in ihre Mitmenschen einzufühlen und adäquate Beziehungen zu ihnen aufzubauen.

In den meisten Fällen treten die Symptome bereits in den ersten drei Lebensjahren auf. Autistische Störungen können von geistiger Behinderung begleitet sein.

Die Ursachen des Autismus sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bei der Entstehung spielen mit Sicherheit mehrere Faktoren eine Rolle. Genetische Einflüsse und wahrscheinlich biologische Abläufe vor, während und nach der Geburt können die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen und die autistische Störung auslösen. Autismus entsteht bestimmt nicht durch Erziehungsfehler oder familiäre Konflikte.

Die Symptome der autistischen Störung sind sehr unterschiedlich und verändern sich in ihrer Ausprägung im Laufe der kindlichen Entwicklung. Durch die richtige Förderung können beeinträchtigte Fähigkeiten verbessert und autistische Verhaltensweisen vermindert werden.

Autismus umfasst unterschiedliche Formen. Um diese genauer zu bezeichnen werden unterschiedliche Begriffe verwendet:

Oftmals können die einzelnen Formen aber nicht scharf voneinander abgegrenzt werden.  Es sind viele Mischformen und fliessende Übergänge zu beobachten, welche sich in folgenden Punkten unterscheiden:

Daher spricht man vom Autismus-Spektrum, das verdeutlichen soll, dass es sich beim Autismus um ein Kontinuum vom Symptomen und Schweregraden handelt.

Im Unterschied zu den anderen Formen des Autismus sind beim Asperger Syndrom in den ersten Lebensjahren keine nennenswerten Einschränkungen der sprachlichen und kognitiven Entwicklung festzustellen. Auffälligkeiten im sozialen und kommunikativen Verhalten zeigen sich in einem geringeren Ausmass, weshalb diese Form des Autismus in der Regel etwas später diagnostiziert wird.